Kleine Aikido-Kunde

Aikido ist eine moderne japanische Kampfkunst, die als sanfte Form der Selbstverteidigung seit den 60er Jahren auch in Deutschland zunehmend Verbreitung findet. Aggression wird im Aikido nicht mit eigener Aggression beantwortet, sondern geführt und kontrolliert beendet.

Aikido ist mehr als eine Kampfkunst.

Aikido ist eine Lebenseinstellung!

Aikido bedeutet übersetzt aus dem Japanischen sinngemäß:
Ai = Harmonie, Ki = innere Kraft, Do = Weg.

Der Weg der harmonischen Energie.

Woher kommt Aikido?
Aikido ist eine vergleichsweise junge, ab Anfang des 20. Jahrhunderts in Japan von O-Sensei Ueshiba Morihei entwickelte Budo-Kampfkunst. Die zugrunde liegenden Traditionen sind jedoch hunderte von Jahren alt. Ihre Ursprünge liegen in den unbewaffneten Budoschulen des japanischen Mittelalters und dem klassischen Schwert- und Stockkampf.

Aikido ist kein aggressiver „Kampf“sport :
Auch wenn Aikido ein effektives System zur Selbstverteidigung darstellt, verzichtet es auf eine eigene aggressive Angriffshaltung und Angriffstechniken. Dies erscheint vielen zunächst paradox – wir sind es eher gewohnt in Kategorien von Sieg und Niederlage zu denken. Dies spiegelt sich auch in den meisten Selbstverteidigungssystemen wieder. Im Aikido wird dagegen mit statt gegen den Angreifer gearbeitet. Durch effektiven Einsatz des eigenen Körperzentrums und runde weiche Bewegungen wird sein Gleichgewicht gestört und seine eigene Bewegungsenergie in Wurf- und Hebeltechniken geführt. Dies setzt u.a. das sichere und instinktive Anwenden von Bewegungsmustern und Techniken voraus, die dazu zunächst immer wieder ( zu Beginn schrittweise ) geübt und verinnerlicht werden müssen. Zusätzlich üben wir uns auch im Umgang mit dem Jo ( einem Holzstab ) und dem Bokken ( Holzschwert ).

Aikido ist „mehr als die Form“:
Als AnfängerIn beschäftigt man sich naturgemäß zunächst mit dem Erlernen und Beherrschen der grundlegenden Techniken. Bereits dabei schult Aikido umfassend die Beweglichkeit, motorische Koordination und den Einsatz des Körperzentrums. Kondition und Haltung werden verbessert, Atmung und Bewegung koordiniert. Mit zunehmender Übungsdauer erschließt sich zunehmend auch die Grundhaltung des Annehmens und Führens; innere Ruhe und Gelassenheit verbessern sich auch unter Belastung. Aikido als BuDo beschränkt sich somit nicht nur auf das Erlernen von Verteidigungstechniken, sondern stellt einen umfassenden Lernprozess mit körperlichen und mentalen Anteilen dar, von dem man auch außerhalb des Dojos im Alltag profitiert.

Was unterscheidet Aikido von anderen Kampfkunstarten?
Viele Kampfsportler behaupten von sich, dass ihre Schule die einzig Wahre sei… oft bekommt man auch einen schon etwas sektiererischen Eindruck. Dem wollen wir uns hier nicht anschließen – jeder sollte sich um einen zu ihm passenden Weg bemühen. Aikido verzichtet auf eigene aggressive Haltung und Technik, will nicht „besiegen“ – führt statt dessen Aggression und Kraft des Gegenübers; ist dabei rund – nicht gerade; setzt möglichst bereits im Moment des Angriffs ein – nicht erst nach erfolgtem Kontakt; kennt keinerlei Wettkämpfe, Meisterschaften etc.; ist mehr als eine Techniksammlung, sondern beinhaltet einen mentalen Lernprozess.